Der Vorsitzende Manfred Michel präsentierte beeindruckende Zahlen zur Arbeit im Hauptamt. In allen Bereichen gab es Wachstum. Im Hausnotruf werden über 1.000 Menschen betreut, mit Essen auf Rädern 30.000 Mahlzeiten geliefert, jährlich über 4.000 Menschen in Erster Hilfe ausgebildet. Im Bereich Inklusion werden 50 Kinder und Jugendliche begleitet, was 50 Beschäftigte bedeutet. Durch das Wachstum war der Erwerb neuer Räumlichkeiten notwendig. Michel betonte, dass damit die Ausbildung der Notfallsanitäter und Rettungssanitäter vollständig in Limburg stattfinden kann. Dies sei „eine extreme Bereicherung für den Landkreis“.
Neben den Zahlen im Hauptamt hob Michel das Ehrenamt hervor: „Was Sie in den Ortsvereinen leisten, ist außergewöhnlich. Dafür mein Dank.“ Das DRK sei die größte humanitäre Hilfsorganisation in Deutschland und aus dem gesellschaftlichen Leben nicht wegzudenken, zitierte Michel den Bundesvorsitzenden Hermann Gröhe. Ohne Ehrenamt sei vieles nicht möglich. Alle Hilfsorganisationen leisteten täglich Außergewöhnliches. „Daher gehören Ausbildung und Dienste für das DRK genauso vergütet wie bei anderen Organisationen. Da haben wir noch einiges zu tun“, so Michels Appell.
Vor allem fehlendes Geld führt zu dringenden Appellen. Die Altkleidersammlung als Einnahmequelle für Ortsvereine ist weggebrochen, damit fehlen Mittel für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. „Da müssen Lösungen her, damit die Ortsvereine ihre Aufgaben erfüllen können“, appellierte Michel an die Kreispolitiker. Volker Mors, Vorsitzender des OV Bad Camberg, bekräftigte: „Der Wegfall der Einnahmen durch die Altkleidersammlung ist ein herber Verlust. Wir bekommen kein Geld aufgrund gesetzlicher Vorgaben und müssen sehen, wie wir unsere Aufgaben finanzieren.“ Das Ehrenamt brauche sichere Einnahmen, denn die Ausgaben laufen weiter, während die Einnahmen sinken. „Es muss etwas passieren“, so sein Appell.
Kai Brunner, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter, gab einen Überblick über die Einsätze und Aktionen der Bereitschaften und Ortsvereine. 272 Personen sind aktiv und leisteten 30.000 Stunden im Ehrenamt, eine Steigerung von einem Prozent zum Vorjahr. Für die Personenauskunftstelle und die Drohnenstaffel wird viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet, um ihren Mehrwert für die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Hilfsorganisationen aufzuzeigen.
Als besonderer Gast war Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen, anwesend. Er dankte allen Rotkreuzlern im Kreisverband für ihr Engagement. Sie gehören zu den 18.000 Ehrenamtlichen im Landesverband, die ihre Freizeit opfern. Södler skizzierte aktuelle Themen des Landesverbandes. Er hätte sich gewünscht, dass mit dem neuen Reglement für den Wehrdienst auch über ein Pflichtjahr für die Gesellschaft nachgedacht wird. Dies sei abgelehnt worden, aber er hoffe auf eine erneute Diskussion. Er fragte, woher das Personal kommen soll, wenn Herausforderungen wie Klimakatastrophen oder militärische Konflikte zunehmen. Der Rettungsdienst und Katastrophenschutz müssten weiter funktionieren. „Da sind wir wieder beim freiwilligen Jahr für die Gesellschaft, über das Menschen für das DRK gewonnen werden könnten.“
Neben den Delegierten der Ortsvereine folgten auch Bürgermeister Daniel Rühl aus Bad Camberg und Thomas Fröhlich aus Elbtal, die Landtagsabgeordneten Tobias Eckert (SPD) und Christian Wendel (CDU), der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Schmitt, Vertreter der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg, der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg sowie des DRK KV Oberlahn der Einladung. Daniel Rühl bedankte sich bei allen Rotkreuzlern für ihr Engagement. Der DRK OV Bad Camberg sei aus dem gesellschaftlichen Leben der Kurstadt nicht wegzudenken, unterstütze die Feuerwehr bei Großeinsätzen und sei bei vielen Veranstaltungen präsent. „Danke an alle, die Verantwortung tragen und sich einbringen, Ihnen meine größte Wertschätzung“, so Rühl. Thomas Schmitt bedankte sich im Namen der Feuerwehr für die langjährige und vielseitige gute Zusammenarbeit. Damit seien auch zukünftige Herausforderungen zu meistern.
Neben dem Rückblick auf Haupt- und Ehrenamt standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. In ihren Ämtern bestätigt wurden Vorsitzender Manfred Michel, die stellvertretenden Vorsitzenden Elfriede Mroß und Helmut Petri sowie Justiziar Stefan Schmuck.
Im Rahmen der Kreisversammlung wurden langjährig Aktive geehrt: für zehn Jahre Uwe Müller, Sonja Warkert und Marcel Materne; für 20 Jahre Michael Lewalter; für 30 Jahre Thorsten Kunz; für 40 Jahre Rita und Franz Müller.
