Gemeinsam erfolgreich
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Ansprechpartner
Kreisbereitschaftsleitung
Meik Flügel
Tel:
06431 / 9190-0
E-Mail:
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Aus bislang ungeklärter Ursache strömte Propangas an einer Abfüllanlage am 26.02.2024 im Hadamarer Ortsteil Niederzeuzheim aus. Nach erster Sichtung durch die Feuerwehr wurde klar, dass hier mehr Einsatzkräfte benötigt wurden. Zunächst erfolgte die Alarmierung des DRK-Ortsverein Frickhofen um 11:30 Uhr für die Ablösung des Regelrettungsdienstes, um 12:00 Uhr erfolgte die Alarmierung des 2. Betreuungszuges sowie der ELW-Rettungsdienst am Ende wurde auch der 1. Sanitätszug um 14:00 Uhr nachgefordert. Neben der rettungsdienstlichen Absicherung der vor Ort befindlichen Einsatzkräfte galt es, eine Einsatzleitung zu bilden, eine Notunterkunft einzurichten, die zu evakuierenden Bewohner zu registrieren und deren Verpflegung sicherzustellen.
Im ersten Schritt erfolgte die Unterbringung und Versorgung der Betroffenen in der Mehrzweckhalle Niederzeuzheim. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Schadensort wurde jedoch kurzfristig entschieden, den Sammelplatz für Betroffene in die Mehrzweckhalle Oberzeuzheim zu verlegen. Anfänglich wurde der RTW aus Frickhofen kurzfristig für die Registrierung der evakuierten Personen in Niederzeuzheim eingesetzt, bis die Kräfte der Betreuungszüge übernahmen.
Der RTW übernahm dann zusammen mit dem NEF-Limburg die Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle.
Entsprechend des KatS-Konzept des Landkreises Limburg-Weilburg vorgesehen, unterstützte zwischenzeitlich der ELW-Rettungsdienst (ELW-RD) und übernahm die Koordination „weißen“ Einheiten. (Rettungsdienst, Drohnenstaffel sowie die Sanitäts- und Betreuungszüge) aufgrund der Komplexität des Einsatzverlaufes, der weiterhin bestehenden hohen und nicht eingrenzbaren Gefahr, zeichnete sich am Ende des ersten Einsatztages ab, dass die Kräfte aufgrund dieser diese Lage für mehrere Tage gebunden sein würden. Diese Vermutung bestätigte sich durch die Explosion des Wohnhauses kurz nach Mitternacht.
Für die in der Notunterkunft untergebrachten oder anderweitig evakuierten Bürgerinnen und Bürger galt es dann, sich um zurückgelassene Haustiere und die Beschaffung von lebensnotwendigen Medikamenten zu kümmern. Hier war die örtliche Freiwillige Feuerwehr der Partner vor Ort für die Übernahme der Versorgung der Tiere. Durch die Livebilder der DRK-Drohnenstaffel konnte sich die Einsatzleitung im ELW2 und ELW-RD eines aktuellen Lagebildes beigetragen, wie auch Detailaufnahmen von der Einsatzstelle, die für die Experten von unschätzbarer Bedeutung bei der laufenden Lageentwicklung waren. In der Großküche des Malteser Hilfsdienstes am Standort in Eschhofen wurden die Warmspeisen für die Helfer- und Betroffenenverpflegung erstellt. Hierbei wurde auch auf die kulturellen Wünsche Rücksicht genommen. Die Kaltverpflegung & Warmverpflegung wurde an die jeweiligen Einsatzabschnitte (Notunterkunft Oberzeuzheim, Einsatzleitung Elbhof und Abschnittsleitung Sportplatz Niederzeuzheim sowie ein Verpflegungszelt direkt am ELW) verbracht
Das Einsatzkonzept des Landkreises Limburg-Weilburg hat sich in diesem Einsatz bewährt, so rücken bei derartigen Einsatzlagen stets beide Betreuungszüge gemeinsam aus, die dann auf das KatS-Material des Landes Hessen zurückgreifen und um organisationseigene Materialien ergänzen. Die Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Stadt Hadamar und Einsatzleitung hat harmonisch und sehr effektiv geklappt, so hat der Bauhof z.B. mittels bespannter Bauzäune innerhalb der Halle für getrennte Schlafbereiche und ein Techniker für eine warme Halle sorgen können. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte über digital Pager bzw. mittels APP-Alarm von 3OS – hierüber erfolgten auch die Helferabfragen für die Folgetage. Neben Informationen auf den Internetpräsenzen der Stadt Hadamar erfolgte die Warnung und Information der Bevölkerung über KATWARN. Gesamtverantwortlich für den Einsatz des DRK war die Kreisbereitschaftsleitung - die Zusammenarbeit mit allen Einheiten, Hilfsorganisationen und Institutionen waren hervorragend und problemlos. Es wurde zu jeder Zeit, jeder nach seinen Bedürfnissen unterstützt und respektiert.
Durch die taktische Aufstellung des ELW2 und ELW-RD am Elbhof waren die Informations-Alarmierungs- und Abstimmungswege kurz – die Zusammenarbeit funktionierte perfekt.
Der ELW2 übernahm die Abwicklung des Einsatzstellenfunks und entlastete somit auch den Betriebsfunk des Landkreises Limburg-Weilburg während des gesamten Einsatzes. Die IuK Gruppe des Landkreises und das THW OV Limburg unterstützten den ELW-RD und die Drohnenstaffel optimal bei der Sicherstellung der Stromversorgung. Für alle neben der sowieso schon angespannten und durchaus als sehr gefährlich zu bezeichnenden Lage war die Alarmierung in der ersten Nacht nach der Explosion des Wohnhauses – der zum Glück nach allem Anschein nach ohne schwere Personenschäden ablief, aber die Dramatik der Lage unterstrich.
Ab Freitagabend konnten sukzessive Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen werden. Zuerst der San-Zug, dann das NEF mit Notarzt, gefolgt vom RTW und der Drohnenstaffel. Am Freitagabend konnte dann auch der ELW-RD seinen Dienst beenden. Lediglich der Betreuungsdienst musste noch bis Samstag durchhalten, da die Bevölkerung erst am Samstagvormittag wieder in ihre Häuser durfte. Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz – dementsprechend wurde nach der Rückkehr in die Unterkünfte die Einsatzbereitschaft von Material und Fahrzeugen wieder hergestellt. Fahrzeuge wurden gereinigt und getankt, verbrauchtes Material aufgefüllt und nachbeschafft und die Lebensmittelvorräte wieder aufgefüllt. Für alle Helferinnen und Helfer sowie die Betroffenen bestand während der ganzen Zeit die Möglichkeit der Nutzung der psychosozialen Notfallversorgung.Die Einsatzstrukturen haben sich während der Abarbeitung der Lage hervorragend bewährt, der respektvolle und kooperative Umgang über alle Organisationsgrenzen hinweg lassen dankbar auf die geleistete Arbeit zurückblicken. Um ein Gefühl für die Einsatzdimension zu geben:
Ausgegeben wurden 975 Portionen Frühstück, 2.030 Portionen Warmverpflegungen und 340 Portionen Nachtverpflegung. Dazu wurden 3 Paletten Mineralwasser sowie 3.000 Tassen Warmgetränke (Kaffee/Tee) ausgegeben.
Allein aus dem Bereich des Deutschen Roten Kreuzes, KV Limburg waren 91 Einsatzkräfte mit 22 Fahrzeugen über 1.612 Stunden im Einsatz.
Ein ausgesprochen herzliches Dankeschön geht an alle eingesetzten Kräfte – auch die Einwohner haben mit großen Bannern ihrer Dankbarkeit gut sichtbar Ausdruck verliehen.