Die Ausbildung zum Rettungshund kann bereits im Welpenalter begonnen werden und dauert ungefähr zwei  bis drei Jahre. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und ihre Hunde müssen für die Arbeit in einer Rettungshundestaffel entsprechend qualifiziert sein. Mensch und Hund bilden ein Team – das Rettungshundeteam.

  • Der Hund

    Die Ausbildung orientiert sich an einem wichtigen Grundsatz: jeder Hund und jeder Hundeführer hat individuelle Eigenarten, auf die in der Ausbildung einzugehen ist. Besonders im Bereich der Hundeausbildung wird leider oft mit einem eingeschränkten Schubladendenken gearbeitet. Die Rettungshundausbildung wird individuell auf charakterliche und rassespezifische Eigenarten des Hundes abgestimmt.

    Unseren Hunden wird von Anfang an ein eigenständiges Arbeiten ermöglicht. Je nach körperlicher Leistungsfähigkeit, Temperamentslage und Motivationsfähigkeit gilt es die optimale Ausbildungsmethode für jeden einzelnen Hund herauszuarbeiten.

    Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass jeder Hund sich für die Rettungshundearbeit eignet. Eine fehlende Eignung ist jedoch meist durch extrem schlechte Erfahrungen oder eine fehlerhafte Erziehung in der Vergangenheit und keinesfalls durch die Rasse eines Hundes bedingt.

    Durch eine einfühlsame Ausbildung können wir bei den verschiedensten Hunden ein Optimum an Arbeitsfreude und Leistungsfähigkeit erreichen, vom Labrador bis zum Australian Shepherd.

  • Das Rettungshundeteam

    Ein mindestens ebenso entscheidender Faktor ist der Hundeführer. Nur als Team können Hund und Führer erfolgreich arbeiten. Der Hundeführer muss lernen seinen Hund zu "lesen", er muss seine Mimik deuten und seine Gefühlslage erkennen können. Unvorhergesehene Reaktionen des Hundes muss der Hundeführer zu deuten wissen.
    Die Fähigkeit des Hundeführers die Botschaft des Hundes zu erkennen, kann im Ernstfall ein Menschleben retten.

    Im Zuge der Rettungshundeausbildung entsteht zwischen Hund und Hundeführer ein inniges Vertrauen, welches laufend durch gemeinsame Erfolgserlebnisse in der Ausbildung und im Idealfall im Einsatz gefestigt wird. Ein erfahrenes Team versteht sich letztendlich "blind" und bildet eine unzertrennliche Einheit. Dies ist das Ziel, das jeder Ausbildung zugrunde liegen sollte.

    Geduld und Liebe zum Hund sind dabei die Grundvoraussetzung. Auf dieser Grundlage geschaffenes Potential hält ein Leben lang, es bereichert das Zusammenleben von Hund und Halter über den Rettungshundebereich hinaus.

Ausbildung von Rettungshundeteams 

Eignung als Rettungshund
Vor Beginn der Ausbildung zum Rettungshund muss der Hund gemeinsam mit seiner Hundeführerin oder seinem Hundeführer einen Eignungstest absolvieren. Wird der Eignungstest bestanden, kann die Rettungshundeausbildung beginnen.

Der zukünftige Rettungshund muss

  • einen Grundgehorsam haben,
  • gut sozialisiert, begeisterungsfähig, freundlich und aufgeschlossen sein,
  • verträglich mit Mensch und Hund und jederzeit freundlich zu fremden Personen sein,
  • gesund und leistungsfähig sein,
  • ein sicheres Wesen haben und sich nicht vor lauten Geräuschen oder ungewohnten Situationen erschrecken.

Ausbildung der Rettungshundeführerinnen und -führer

Zukünftige Hundeführerinnen und -führer sollten eine hohe Motivation und Teamfähigkeit mitbringen und physisch und psychisch geeignet sein. Die Ausbildung zur Rettungshundeführerin oder zum Rettungshundeführer beinhaltet unter anderem folgende Lehrgänge:

  • Rotkreuz-Einführungsseminar
  • Technik im Einsatz
  • Basis Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)
  • Ausbildung zur Sanitäterin oder zum Sanitäter
  • BOS-Sprechfunklehrgang
  • Interkulturelle Kompetenz im Einsatz
  • Kynologie
  • Organisation und Einsatztaktik
  • Unfallverhütung und Sicherheit im Einsatz
  • Verhaltensgrundsätze bei Transporten
  • Karte und Kompass (Orientierung)
  • Erste Hilfe am Hund
  • Sanitätsausbildung

Nach erfolgreich abgeschlossener Helferausbildung können die Helferinnen und Helfer in Real-Einsätze gehen. Auch angehende Hundeführer sammeln dort erste wertvolle Erfahrungen.

Einsatzfähigkeitsprüfung für Rettungshundeteams
Ist das Rettungshundeteam bereit für den Einsatz, absolviert es die Einsatzfähigkeitsprüfung gemäß der Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (GemPPO). Wenn sich das geprüfte Rettungshundeteam bei einsatzrealistischen Suchen während des Trainings bewährt hat, darf es in den Einsatz. Die GemPPO-Prüfung muss alle 24 Monate wiederholt werden.

Rettungshunde können für verschiedene Suchen eingesetzt werden. Hier findet ihr einen Einblick in die verschiedenen Suchsparten.

Rettungshunde können für verschiedene Suchen eingesetzt werden. Hier findet ihr einen Einblick in die verschiedenen Suchsparten.